Der letzte Blogartikel hörte damit auf, dass wir nach Malang reisen wollen – nur das Erdbeben konnten wir nicht ahnen. Genauer fuhr unser Nachtzug um 1:31 Uhr nachts. Da man eine Stunde vor Abfahrt am Bahnhof sein sollte, wollten wir um kurz nach Mitternacht das Taxi nehmen. Der Taxifahrer kam auch rechtzeitig an. Gerade wollten wir das Zimmer verlassen, als wir ein Rattern der Türen wahrgenommen haben. „Komisch, kommt der Taxifahrer nicht in das Hotel?“. Es rattert weitert. „Nein, das kann es nicht sein … Erdbeben!“ Und dann hat der Boden des Hotels gewackelt. Es war ein relativ starkes Erdbeben mit der Stärke 5.6. Das haben selbst die Einheimischen gesagt. Es gab laut Berichten über 37 Nachbeben, jedoch geringerer Stärke. Es gab weder Verletze noch Schäden an Gebäuden. Unser Zug fuhr zum Glück pünktlich nach Malang.

In Malang angekommen haben wir unser Gepäck abgelegt und sind sofort weiter zum Wasserfall Tumpak Sewu. Unsere Gastmutter hat uns Neoprenschuhe ausgeliehen und darauf bestanden, dass wir ein komplettes Set Wechselkleidung mitnehmen. Wir sollten sehr nass werden! Die 70km Fahrt hat knapp 3 Stunden gedauert, da über 30km Serpentinen waren. Immerhin konnten wir so etwas Schlaf ausgleichen – zumindest bis zu den Serpentinen. Die haben meinen Magen auch mit der Fahrweise des Fahrers eher aufgewühlt.
Den Tumpak Sewu Wasserfall haben wir in einer 5er Gruppe mit Guide besichtigt. Tatsächlich waren auch zwei Deutsche dabei, die wir im Hotel in Yogyakarta spontan kennengelernt und mitgeschleppt haben. Die Tour zum Fusse des Wasserfalls (120m Höhe) war eine körperlich fordernde Tour durch Wasserfälle hindurch und an Steinen entlang geklettert. In Deutschland wäre das in der Art sicherlich verboten. Es war so ein Abenteuer über die Wasserfälle hinweg, im und am Fluss entlang sowie eine Höhle zu erklettern. In der Tat waren wir klitschnass von oben bis unten.


Am nächsten Tag wurden wir von einem privaten Fahrer abgeholt und nach Cemorolawang gebracht, ein Dorf am Fuße des Bromo Vulkans. Es war das beste, was wir hätten machen können. Am Nachmittag sind wir zum Bromo Vulkan gewandert und konnten den Sonnenuntergang mit Blick über den Krater genießen. Nach offiziellen Angaben ist der Vulkan in Gefahrenstufe gelb / Stufe 2 einklassifiziert (,https://magma.vsi.esdm.go.id), wobei ein Sicherheitsabstand zum Vulkan von 1 km empfohlen wird. Interessieren tut es hier niemanden.


Am nächsten Morgen (Samstag) sind wir um kurz nach 2 Uhr morgens hoch, um zu einem guten Ort für den Sonnenaufgang zu wandern. Uns war bewusst, dass an einem Samstag sehr viele Touristen aus den umliegenden Dörfern zum Bromo mit Jeeps gekarrt werden. Wir mussten uns teilweise durch die hunderten Jeeps hindurchschlängeln. Da die Touristen alle zu einem anderen Aussichtspunkt geleitet werden, waren wir fast alleine beim Sonnenaufgang. Es war so schön mit dem Blick auf den Vulkan Bromo (links im Bild, der dauerhaft raucht).


Vom Bromo ging es mit einem privaten Fahrer weiter nach Probolinggo, von wo ich auch diesen Artikel schreibe. Zum Glück sind wir hier nur kurz, denn diese Stadt macht keinen guten Eindruck. Zum Ausruhen haben wir uns ein Zimmer gebucht. Jedoch leben hier so viele Lebewesen mit uns, dass ich da nicht weiter drauf eingehe. Generell wird gesagt, die Stadt sei etwas heruntergekommen. Nur leider ist hier der Bahnhof, von dem wir weiter fahren.
Nachher nehmen wir den Nachtzug weiter nach Banyuwangi. Ihr merkt, wir sind gerade sehr viel nachts unterwegs. Viele Personenzüge fahren nur nachts, so dass wir gar keine Alternative haben. Die Züge sind in der besten Buchungsklasse (Exekutive) in Ordnung und kann man gut nehmen.

In Banyuwangi ist der Vulkan Ijen, den wir besteigen wollen. Zwei Personen, die wir getroffen haben, meinten, das sei besser als am Vulkan Bromo. Da bin ich mal gespannt, was uns erwartet. Viele Grüße vom Vulkan.
Mareike