Wenn man sich aus den Augen verliert, dann verschwimmen die Erinnerungen.
Die erlebte Zeit kommt einem vor wie in einem Traum.
Betrachte ich die vergangene gemeinsame Zeit durch einen Filter oder rede ich mir alles schoener?
War es wirklich so und kann es in Zukunft wieder so sein?
Wenn man sich aus den Augen verliert, dann verblasst alles Erlebte
Wie war es nochmal? Was hat mich so gluecklich gemacht und gehalten?
Die gemeinsame Zeit verschwimmt und man kann sie nicht mehr klar definieren.
Aus den Augen -Â aus dem Sinn?
Ja, denn man kann nicht mehr die Naehe spueren.
Duftstoffe und Pheromone koennen nicht mehr ihre Arbeit verrichten,
Die Chemie aendert sich – oder vielleicht auch nicht. Wer weiss das schon?
– und man vergisst.
Man vergisst den Geruch,
man vergisst den Geschmack,
man vergisst die Stimme,
man vergisst das Gefuehl dem anderen Nah zu sein,
man vergisst einander.
Der gesamte Organismus stuerzt sich in ein Chaos – was fuehle ich eigentlich?
Was habe ich gefuehlt und was werde ich fuehlen, wenn man sich wieder sieht?
Es ist einfach nur die Entfernung – die unueberwundbare Entfernung – die das alles ausgeloest hat.
Und am Ende muss man sich fragen, wenn diese Entfernung sich aufgeloest hat, wird alles wieder gut?
Es kann nicht wie vorher sein, doch auch auf andere Art und Weise wieder wunderbar. Kann es? Wird es?
Doch wer weiss das schon? Niemand wird das jetzt sagen koennen.
Wenn man sich aus den Augen verliert, obwohl man sich zuvor eineinhalb Jahre fast taeglich gesehen hat und eine wunderbare Zeit zusammen hatte … das ist herzzerreisend.
Im Endeffekt wird es weitergehen, muss es weitergehen – die Welt dreht sich immer weiter.
Doch was bleibt ist eine Ungewissheit – eine Art Loch, das sich erst wieder schliesst, wenn man sich wiedersieht.
Mareike
Pingback: Ende März geht es nach Hause | Mareikes Blog