Yogyakarta mit kultureller Vielfalt

Wir waren 5 Tage in Yogyakarta und hatten eine fantastische, vielseitige Zeit. In diesen fünf Tagen haben wir den Palast von Yogyakarta Kraton besichtigt, die Jomblang Höhle erkundet, mehrere hinduistische und buddhistische Tempel wie Borobudur und Prambanan bestaunt sowie einen Kochkurs gehabt.

Am Ankunftstag haben wir zunächst unsere Aktivitäten geplant, da einige Sehenswürdigkeiten zu bestimmten Zeiten geschlossen waren. Montags haben die „größten“ Sehenswürdigkeiten sowieso geschlossen. Der höchste buddhistische Feiertag namens Vesakh fiel in unsere Aufenthaltszeit. Beim Vesakhfest wird die Geburt, die Erleuchtung und der Austritt aus dem Kreis der Wiedergeburten des Buddha Siddhartha Gautama gefeiert.

Am zweiten Tag sind wir zum Palast von Yogyakarta gefahren worden, wobei wir auf dem Hinweg durch einen Umweg die Herstellung traditioneller Art Marionetten gesehen haben. Marionetten wurden zu Bildungszwecken hergestellt um Wissen und Glauben weiterzugeben. In Jakarta hatten wir die Marionetten im Museum gesehen – deswegen war das nun zeitlich spannend. Die Marionetten auf den Fotos sind aus Leder hergestellt, wobei die filigranen Formen mit Hammer und Meißel reingehauen werden. Danach wird das Leder bunt angemalt.

Am Palast Kraton angekommen, war ich erstaunt von dem Ausmaß des Palastkomplexes. Wir konnten nur einen Teil besichtigen, weil der weitere Teil als Sitz des amtierenden Sultans von Yogyakarta und seiner Familie dient. Es gab mehrere Ausstellungen über das Leben in Java. Seht selbst:

Am nächsten Tag wurden wir zur Jomblang Höhle gebracht. Sie ist für ihren 60m vertikalen Abgang und Lichtstrahlen bekannt. Was meine ich damit? Tim und ich wurden händisch 60m in Sicherheitsgurten sitzend abgeseilt, um zum Eingang zu kommen. Zum Glück haben wir Gummistiefel bekommen, denn es war alles sehr matschig. Irgendwann haben wir „Licht am Ende des Tunnels“ gesehen. Nicht umsonst nennen es einige hier „Himmelslichter“. Danach ging es wieder zurück und 15 Mann haben uns die 60m wieder hochgezogen.

Am vierten Tag hatten wir einen privaten Fahrer, der uns zu den Tempeln Borobodur und Prambanan (mit drei weiteren Tempeln) gefahren hat. Im Laufe des Tages hat er uns bestens versorgt und die Tour organisiert. Angefangen hat unsere Tour um 03:45 Uhr, damit wir es zum Sonnenaufgangspunkt für den Borobodur schaffen. Leider war es sehr bewölkt, so dass es keinen spektakulären Sonnenaufgang gab.

Danach ging es zum Borobudur Tempel selber, bei dem wir eine Führung gemacht haben. Es ist ein buddhistischer Tempel mit der Architektur angelehnt an die verschiedenen „Wiederauferstehungsebenen“ bis zum Buddha. Gebaut wurde er im 8./9. Jahrhundert und wurde über Erdbeben im Laufe der Zeit beeinträchtigt.

Vom Borobudur ging es 1.5 Stunden zum hinduistischen Tempel Prambanan. Er ist ebenfalls im 8./9. Jahrhundert gebaut und wurde über Erdbeben im Laufe der Zeit fast komplett zerstört und teils wieder aufgebaut. Uns beiden hat die Tempelanlage sehr gut gefallen mit beeindruckender Atmosphäre.

Auf dem Prambanan-Gelände gibt es weitere buddhistische Tempel, wobei ich Candi Sewu erwähnen möchte (Candi heißt Tempel). Es gab mal 224 Tempel dort, wobei keine so intensive Restaurierung mit Wiederaufbau stattgefunden hat. Das sieht dann so aus:

Für uns hat die Menge an Tempeln für den Tag gereicht. Zuletzt wollte ich erwähnen, dass solche Tempelanlagen immer nach einem Konzept gebaut werden. Viele Tempelanlagen sind Mandalas, also symmetrische Anordnung von Gebäuden und Strukturen. Auf Bali werden wir bestimmt wieder Tempel besichtigen.

Heute ist der letzte Tag in Yogyakarta, wobei wir gerade einen indonesischen Kochkurs besucht haben. Wir hatten uns die Rezepte für Ayam Rica Rica (Art scharfes Hähnchen) und Sayur Lodeh (Art vegetarisches Curry) rausgesucht. Zunächst waren wir mit der Kursleiterin auf einem traditionellen Markt um die Zutaten einzukaufen (ein Blogartikel zum Einkaufen in Indonesien folgt bestimmt). Danach ging es in die Küche. Wir haben viele Zutaten verwendet, die wir von zuhause kennen: Hähnchen, Knoblauch, Schalotten, Aubergine, lange Bohnen, Kokosmilch, Chili und Tomaten. Für uns eher untypisch wurden Zitronengras, Zitronenblätter, Tempeh (Sojaprodukt) und eine andere Art von kleinen Kürbis verwendet. Das Essen war so lecker und frisch! Die Rezepte habe ich übrigens bekommen. Ich hoffe, dass es zuhause auch so lecker schmeckt wie hier.

Heute Abend packen wir unsere Sachen, um den Nachtzug nach Malang zu nehmen. Es ist ein Ort nahe des Vulkans Bromo. Der Vulkan ist eines der nächsten Reiseziele, von denen ich berichten werde.

Alles in allem war Yogyakarta – oder auch kurz als „Jogja“ bezeichnet – ein wundervoller Ort. Wir haben so viele Aktivitäten unternommen, viele Einheimische kennengelernt und kulturelle Vielfalt genossen. Es ist entspannter als in Jakarta und die Menschen sind hier offen und herzlich.

Mareike

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