Heute werden Mama und ich nach Hause fliegen und am Dienstag nach 38 Tagen (davon 34 in Neuseeland) wieder in Deutschland landen. Seitdem wir vor sechs Tagen von der Süd- auf die Nordinsel übergesetzt haben, haben wir viel erlebt.
In Wellington, der Hauptstadt, haben wir den Botanischen Garten besucht, sind mit der Cable Car gefahren, waren wir an der Waterfront und im Te Papa Museum.
Die Cable Car ist schon über 100 Jahre alt.
Die Waterfront von Wellington mit einigen Hochhäusern im Zentrum.
Das Nationalmuseum Te Papa bietet eine Bandbreite an unterschiedlichen Ausstellungen an. Wir haben uns vor allem mit der Geschichte Neuseelands (und den Einwanderungen) und der Kultur der Maories beschäftigt. Es war sehr interessant, ziemlich viel und zugleich tiefergehend. Und an dem Tag mussten wir aufgrund der Wettervorhersage noch eine wichtige Entscheidung treffen: Kürzen wir unseren Aufenthalt in Wellington oder nicht? Die Ausläufer des Zyklons Oma sollten den Norden Neuseelands treffen, aber die Vorhersagen waren sich nicht einig. Es war auf jeden Fall klar, dass der letzte gute Tag spätestens am Donnerstag sein wird. Weil wir das Tongariro Crossing vor fünf Jahren absolut nicht genießen konnten, wollten wir es nochmal versuchen – und das bedeutete wir mussten am Mittwoch (einen Tag früher als geplant) die sechs Stunden bis in den Tongariro Nationalpark fahren und auf gutes Wetter am Donnerstag hoffen. Alles geplant, neue Unterkunft gebucht und los ging es. Am Mittwoch hat uns ein sehr freundlicher Nationalpark begrüßt mit Wetter, das wir uns nicht besser hätten wünschen können.
Doch leider war an dem Tag schon absehbar, dass das Crossing nichts wird. Fast alle Anbieter hatten ihre Shuttle-Touren aufgrund der schlechten Vorhersage abgesagt (seit Weihnachten hat es dort nicht mehr geregnet und genau an dem Tag, an dem wir laufen wollten, war es natürlich so weit…). Wir haben noch nichtmal versucht zu starten, weil es so regnerisch und windig war.
Stattdessen sind Mama und ich noch zwei kürzere Wanderungen gegangen. Die eine führte uns zu den Silica Rapids (Kieselerde Stromschnellen), die deswegen besonders sind, weil die Kieselerde – Vorkommen aufgrund der magmatischen Aktivität gebildet werden (Wasser sickert in die Tiefe, wird von Magmakammern erhitzt, nimmt bestimmte Gase an die Oberfläche, Gase werden im Wasser freigesetzt und es bildet sich Kieselerde).
Die zweite Wanderung führte uns zu dem Ort, an dem die Szene für Herr der Ringe und die zwei Türme mit Gollum gedreht wurde (Gollums Pool). Die Drehorte für der Herr der Ringe und für der Hobbit werden nicht ausgeschildert, sie sind für Kenner jedoch beliebte Reiseziele. Es gibt sogar Reiseanbieter, die sich auf die Filmorte spezialisiert haben.
Schweren Herzens haben wir nach zwei Nächten den schönen Nationalpark verlassen und sind nach Taupo gefahren. Dort waren wir Helikopter fliegen, raften, Fallschirm springen und Jetboat fahren innerhalb eines Tages – im 6D Kino!
Die sechs Dimensionen stehen wahrscheinlich für 3D sehen, hören, sich bewegen und aufgrund von Wasser- und Winddüsen schmecken, riechen und fühlen. Ich fand es sehr witzig und eine gute Beschäftigung für einen regnerischen Tag. Ausserdem waren wir noch im Museum von Taupo, das ebenfalls eine gute Wahl war.
Von Taupo ging es am nächsten Tag in das Geothermal-Gebiet Orakei Korako. Es ist echt immer wieder schön anzusehen, was vulkanische Aktivität bewirken kann.
Anschließend ging es weiter ins Auenland bzw. zum Filmset von der Hobbit. Dort konnten wir das errichtete Hobbiton in einer touristischen Tour bewundern und es war einfach die Reise wert! Nachdem wir beide an den zwei Abenden zuvor der Herr der Ringe Teil 1 und 2 gesehen hatten (Danke Regen), waren wir auch richtig in Stimmung. Es war sehr detailliert und wunderschön. Meine Meinung ist, dass man auch ohne ein Fan der Filme zu sein dieses Filmset sehr gut besichtigen kann. Wir haben viele Hintergrundinformationen erhalten und den Trubel zu beobachten war Erlebnis genug.
Danach ging es weiter nach Hamilton und von dort aus am nächsten Tag zu den 55 m hohen Brigal Veil Falls.
Danach hatten wir etwas Abenteuerliches auf dem Programm: eine Führung durch die Nikau Höhle. Dort sollten wir mit festem Schuhzeug und Wechselkleidung hinkommen, denn in der Höhle mussten wir teilweise auf allen Vieren krabbeln (und das in einem Fluss). Belohnt wurden wir mit zahlreichen Stalagtiten, Stalagmiten und Glühwürmchen, die blau an der Höhlenwand schimmerten. Was für ein Erlebnis für unseren letzten (ganzen) Tag. Anschliessend sind wir weiter nach Auckland gefahren, wo heute unser Flieger abfliegt.
Da ich alle Bilder von der Kamera auf meinem Handy habe, wurde mir bei der Durchsicht deutlich, wie vielseitig unser zweiter Urlaub in Neuseeland war. Vor allem hatten wir (mit Ausnahme der Ausläufer des Zyklons) sehr gutes Wetter, was die Bilder noch mehr strahlen lässt. Da das Tongariro Crossing wieder nichts wurde, werde ich wohl irgendwann wieder kommen… Erstmal werden wir jedoch nach Hause zurückkehren und lange in Erinnerung schwelgen – atemberaubendes Neuseeland!
Mareike