Von Freitag Morgen bis Sonntag Abend (07.09-09.09.18) war ich in Stavanger. Der Wetterbericht am Donnerstag kannte nur eines: Regen! Für geplante Wanderungen war das nicht optimal, dennoch war bereits alles gebucht und ich wollte das beste aus dem Wochenende machen. Eigentlich sollte das ein Urlaub mit vierzehn internationalen Austauschstudierende werden. Warum das allerdings – wortwörtlich – ins Wasser fiel, folgt jetzt.
Am Freitag bin ich mit einer anderen Austauschstudentin, nennen wir sie Mia, nach Stavanger geflogen (die anderen hatten Uni). Dort waren wir bei den drei „Schwertern im Stein“ …
… in der ältesten Gegend von Stavanger …
… und haben die Zeit in einigen Cafés genossen. So groß ist Stavanger nämlich nicht. Abends ging es dann in mein reserviertes Hostel, wo wir auch die nächste Nacht verbringen wollten (Mia hatte eine andere Unterkunft gebucht). Das Besondere an dem Hostel war, dass es direkt neben einem Krankenhaus lag und Mütter (bzw. teilweise mit Vater) mit ihren Neugeborenen die ersten zwei Wochen des Lebens dort verbringen. Dort übernachten allem Familien, die eine weite Anreisezeit haben – damit die medizinische Versorgung sichergestellt ist. In den ländlichen Gegenden gibt es keine Krankenhäuser.
Doch am Freitag Abend änderte sich die Planung plötzlich. Zehn weitere Austauschstudierende (von insgesamt 14) wollten den Nachtzug aus Oslo nehmen, doch der wurde annulliert! Die Schienen wurden streckenweise überflutet und es gab keinen Schienenersatzverkehr. Also haben sie um kurz vor Mitternacht entschieden, dass sie die Unterkunft stornieren und nicht nach Stavanger reisen. Mir tat das so leid! Das Problem war, dass entweder alle Betten oder keins storniert werden musste… Darüber hinaus war der Wetterbericht nicht gut. Dennoch hatten wir alle schon eine Wanderung und den Rückflug gebucht. Somit blieben von unserer geplanten 14er Gruppe zehn in Oslo und zwei Austauschstudentinnen hatten sowieso Flüge am Samstag gebucht.
Während des zweiten Tages sind Mia und ich nach Egersund gefahren um dort im Magma UNESCO Global Park zu wandern. Es war wunderschön! Außerdem waren wir dort fast alleine, was den Tag noch besser gemacht hat. Endlich raus aus den Touristengebieten.
Unter anderem sind wir zum sogenannten Trollpenis (Trollpikken) gewandert. Seht selbst, warum er so bezeichnet wird:
Abends sind wird an unserer kurzfristig gebuchten Unterkunft angekommen. Dort meinte einer, der uns die Tür geöffnet hat, dass er in unserem reservierten Apartment wohnt. Oh, nein! Sollten wir etwa um 18 Uhr nach einer neuen Unterkunft suchen müssen? Es hat sich herausgestellt, dass er nicht richtig gezählt hat und sein Apartment im ersten Stock für unseres im zweiten Stock hielt. Nachdem das auch geklärt war, hatten wir einen schönen Abend zu viert – statt zu vierzehnt.
Am Sonntag stand der Wecker auf 5:45 Uhr: zu viert es ging nach Preikestolen. Um dahin zu gelangen, haben wir zuerst eine Fährüberfahrt und dann einen Bustransfer zum Startpunkt gehabt. Preikestolen, teilweise auch als Pulpits Rock bezeichnet, ist eines der besten Erlebnisse der Stavanger-Region. Wir hatten zwar nicht das beste Wetter, dennoch ist dieser Ausblick atemberaubend. Das bin übrigens ich auf dem unteren Bild :)
Nach der Wanderung haben Mia und ich uns von den anderen beiden verabschiedet, die noch eine weitere Nacht in der Stavanger-Region verbringen wollten. Wir sind zurück in die Stadt und dann gab es das nächste Problem. Wir hatten unsere Rucksäcke beim Bahnhof eingeschlossen, doch der Öffnungscode auf dem Beleg stimmte nicht mit unserem gebuchten Schließfach überein. Panik machte sich bei mir breit, weil da auch mein Tablet drin war. Wurde der Spind leer geräumt? In welchem Fach waren unsere Sachen? Nachdem wir bei der Firma angerufen hatten, kam zum Glück innerhalb 20 Minuten ein Mitarbeiter. Und nach kurzem Herzrasen (es wurden einige leere Fächer geöffnet), hatten wir unsere Sachen und sind zum Flughafen gefahren.
Alles in allem war das ein schönes und erlebnisreiches Wochenende. Die Natur in Stavanger ist sehenswert, jedoch ist die Stadt nicht wirklich zu empfehlen. Das Wetter war zum Glück viel besser als angesagt (nur einmal Regen auf dem Rückweg vom Pulpits Rock), ansonsten wäre der Urlaub nicht nur für die anderen zehn ins Wasser gefallen.
Mareike