Hallo an alle,
ich befinde mich momentan in meinem wohlverdienten Urlaub. Vom 1.10 bis zum 17.10 werde ich im Südwesten der USA reisen. Leider ist bereits die Hälfte um – aber mal von vorne:
Am Samstag, den 1. Oktober, bin ich frühmorgens von Pullman nach Los Angeles geflogen um dort auf meine Mutter zu treffen. Wir werden zusammen reisen, was bisher immer sehr gut geklappt hat! Ich habe mich sehr darauf gefreut, denn ich möchte unbedingt den Grand Canyon sehen.
Als allererstes Stelle ich die bisherige Reiseroute graphisch dar, bevor ich auf einzelne Abschnitte eingehe. Die Sehenswürdigkeiten sind als Orientierungshilfe eingetragen:
In Los Angeles haben wir unser Mietauto abgeholt und sind direkt aus der Stadt rausgefahren. Die Autobahnen umfassen 6 bis 8 Spuren pro Fahrtrichtung und besonders mit Jetlag ist es anstrengend zu fahren.Das folgende Bild ist ausserhalb der Stadt mit nur 4 Fahrbahnen pro Fahrtrichtung entstanden.
Da ich noch keine 25 Jahre alt bin, müsste ich eine hohe Jungfahrer-Gebühr zusätzlich pro Tag bezahlen, so dass ausschließlich meine Mama fährt. An sich finde ich es nachvollziehbar, diese Gebühr zu erheben, jedoch darf man in den USA mit 16 Jahren Auto fahren. Mit 25 Jahren – also theoretischen 8 Jahren Fahrpraxis - muss man jedoch immer noch die „Jungfahrer“-Gebühr bezahlen.
Von Los Angelos sind wir nach Visalia gefahren. Dies ist ein Dorf vor dem Kings Canyon und Sequoia Nationalpark. Im Sequioa NP (NP=Nationalpark) befindet sich der älteste Sequioa-Baum – wir nennen sie umgangssprachlich auch Mammutbäume. Da in diesem Teil Kaliforniens seit mehr als 5 Jahren eine Dürre herrscht und es gleichzeitig sehr heiss ist, verlieren die Bäume ihre Abwehrkräfte und ein bestimmer Käfer greift sie an. Aufgrund des Käfers sind wir nicht in den Sequio NP gefahren, weil sehr viele Bäume tot sind. Stattdessen war unser Ziel der Kings Canyon.
Auf dem Weg dorthin konnten wir riesige Sequoia bestaunen:
Im Kings Canyon selber haben wir eine Wanderung zu einem Aussichtspunkt gemacht. Es war sehr schön dort, nur leider gibt es immer wieder Stellen, an denen Waldbrände gewütet haben.
Unser nächstes Ziel war San Francisco. Wir hatten den Tipp bekommen, nicht direkt in San Francisco nach einer Unterkunft zu suchen, sondern in Vallejo zu nächtigen und mit der Fähre in die Stadt zu fahren. Leider war das Wetter an diesem Tag nicht so schön, wie auf dem folgenden Bild deutlich zu sehen ist. Blick von der Fähre auf Alkatraz und die Golden Gate Bridge.
Wir waren vor allem Downtown, sind mit der Tram gefahren, waren in China Town und etwas shoppen (Wetter …).
Chinatown wirkt nicht wirklich bei regnerischem Wetter.
Das Tram fahren war ein wirkliches Erlebnis durch die hügelige Innenstadt.
Am nächsten Tag – die Sonne hat sich blicken lassen- sind wir über die weltberühmte Golden Gate Bridge gefahren. Es war ein wunderschöner und besonderer Anblick. Man sagt, die Brücke sei die meisten Tage des Jahres in Seenebel eingehüllt. Wir haben sie von beiden Uferseiten bestaunt.
Unser nächstes Ziel war Las Vegas. Zwischen San Francisco und Las Vegas liegen über 900 km, die wir an zwei Tagen gefahren sind. Von SF sind wir ein Stück entlang des schönen Highway 1 gefahren, bis wir zur schnelleren Freeway 5 abgebogen sind.  Nach einer Nacht in Bakersfield sind wir am helllichten Tage in Las Vegas angekommen und ich kann euch sagen, die Stadt wirkt nur in der Nacht.
Ähnliche Perspektive am Tag …
… und in der Nacht.
Unsere Unterkunft war das Flamingo. Vielleicht hat jemand bereits etwas von diesem sehr alten Hotelkomplex Mitten im Herzen des „Strips“ gehört. Der Strip gehört neben Downtown zu den Bereichen, in denen das Nachtleben stattfindet. Es gibt viele Hotelanlagen, die gleichzeitig Glücksspielkomplex, Restaurant und Shoppingmeile darstellen. An sich ist jede Hotelanlage eine eigene Welt für sich, in der es alles gibt. Die folgenden Bilder sollen ein paar Eindrücke vermitteln.
Die berühmte Wassershow vor dem Bellagio durfte natürlich nicht fehlen.
Eines der extravagenten Hotels in Las Vegas. Der Preisunterschied der Hotelzimmer in der Woche und am Wochenende sind gigantisch.
Las Vegas hat mich beeindruckt und gleichzeitig schockiert. Es ist eine eigene Welt. Wie viele Existenzen werden durch das Glücksspiel zerstört? Wie viele Menschen werden hier reich? Ich selber habe 5$ an den Automaten verzockt und kann das Suchtpotenztial kaum nachvollziehen. Für mich sind solche Machinen programmiert und das kann nicht beeinflusst werden. Da ich in Australien in einem sehr kleinen Casino (mit-)gearbeitet habe, ist meine Sicht nicht neutral. Ein Blick auf einer der vielen, vielen Spielhallen:
In Las Vegas hatten wir die Qual der Wahl: fahren wir zuerst oder zum Schluss zum Grand Canyon? Aufgrund der Wetterlage haben wir uns entschlossen, zwar den Hooverdamm zu besichtigen, jedoch nördlich vom Grand Canyon unsere Reiseroute fortzusetzen.
Durch den Staudamm hat sich die Natur im aufgestauten Bereich drastisch verändert. Die Wassermassen werden zur Stromgenerierung verwendet.
Eines der eindruckvollsten Nationalparks ist der Bryce Canyon. Der rote Sandstein wurde im Laufe der Zeit durch Wasser und Wind geformt. Die Erosion hat folgenden Canyon erschaffen:
Wir konnten durch das sogenannte Amphitheater wandern und die Gesteinsformationen vom Nahen bewundern. Es war sehr schön dort.
Vom Bryce Canyon sind wir zum Arches Nationalpark gefahren. Ein Arch ist (auf Deutsch) ein Bogen – und den Namen trägt der Nationalpark zurecht. Es gibt über 2000 Bögen dort, wobei ich auf den folgenden Bildern natürlich die spektakulärsten Bögen zeige, die uns an dem Tag zugänglich waren.
Der Landscape Arch hat eines der größten Spannweiten in den USA.
Die Größe der sogenannten Windows ist nicht zu unterschätzen.
Im letzten Bild (des Arches NP) ist der sogenannte Delicate Arch abgebildet, der vor allem am Wochenende überlaufen war. Er ist sehr spektakulär und die Lage ist sehr fotogen.
Neben den Bögen gibt es sogenannte balanced Rocks. Diese entstehen, wenn die untere Schicht schneller erodiert als die obere – irgendwann fällt der obere Teil ab.

Der Sonnenuntergang war atemberaubend schön.
Vom Arches NP sind wir zum Monument Valley gefahren. Für mich war das ein besonderer Moment, als ich den Monument Valley in der Ferne gesehen habe, denn die Perspektive entsprach genau meinem Poster, das in meinem Zimmer hängt. Es war sehr schön.
Im Valley sind wir mit unserem eigenen Auto eine 17 Milen Rundtour gefahren. Alternativ kann eine 26 Milen Tour in einem Jeep für 85$ gebucht werden. Wir haben es bei der günstigeren Variante belassen und waren sehr zufrieden.
Die Nacht haben wir auf einen nahgelegenen Campingplatz verbracht. Wer kommt bloß auf die Idee, sich ein voll ausgestattetes Zelt für 57€ die Nacht zu buchen? Wenn man sich auf der Ostseite des Canyons befindet, explodieren die Preise. Die Entfernungen sind sehr weit und Unterkünfte beginnen ab 60$, teilweise auch erst ab 110$ oder noch höher die Nacht. Beim Monument Valley hätten wir alternativ 190$ für eine Nacht ausgeben müssen – weil sie die Preise nehmen können. Deswegen haben wir in einem Zelt bei kühlen 4°C verbracht, wobei nur mir kalt war…
Unser gemietetes Zelt mit Auto und einer sehr ansehenlichen Kulisse (kurz vor Sonnenuntergang):
Vom Monument Valley haben wir uns auf den Weg nach Page gemacht. Page befindet sich nordöstlich des Grand Canyons. Eines der Highlights dort ist der Horseshoe Bend – eine Schleife des Colorado River. Es ist nicht ohne Grund der wohl meistfotografierteste Abschnitt des Flusses.
Und dort – in Page – sind wir nun und wollen morgen den Lower Antelope Canyon besichtigen. Wenn im nächsten Artikel Bilder davon veröffentlicht werden, wird der Ort einigen bekannt vorkommen: er ist als Standardbild bei Windows implementiert.
Alles in allem geht es mir und meiner Mutter sehr gut. Wir haben eine schöne Zeit und erleben viel.
Viele Grüße
Mareike